Industriepolitik als Elitenkonflikt. Big Tech versus Industrie 4.0?

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol12.no4.p211-223

Schlagwörter:

Digitaler Kapitalismus, Industriepolitik, Politische Ökonomie

Zusammenfassung

Dieser Beitrag zeigt, wie die gegenwärtige industriepolitische Wende in Deutschland vor dem Hintergrund sich entfaltender Elitenkonflikte verstanden werden kann. Derartige Konflikte entstehen durch die Dynamisierung der politischen Ökonomie im digitalen Kapitalismus, dessen proprietäre Logik in weitere Teile der Wirtschaft diffundiert. In diesem Kontext bilden sich zwischen den etablierten Unternehmen industriepolitische Allianzen, die staatlich flankiert werden. Solche Kooperationsbemühungen werden im vorliegenden Beitrag nicht als rein defensive Maßnahmen ansonsten hilfloser deutscher Industrieunternehmen verstanden, sondern auf ihre Durchdringung von Machtinteressen hinterfragt. In Projekten wie der ‚Industrie 4.0‘ werden eingespielte Muster der korporatistischen Zusammenarbeit abgerufen, um Legitimität für die industriepolitische Unterstützung zu schaffen. Dabei zeigt sich jedoch ein Spannungsverhältnis zur Orientierung der Strategien deutscher Unternehmen auf globalisierte Märkte, die bis vor wenigen Jahren noch überwiegend mit der Forderung nach neoliberaler Deregulierung einherging.

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Veröffentlicht

31.12.2023

Zitationsvorschlag

Hubrich, L. (2023). Industriepolitik als Elitenkonflikt. Big Tech versus Industrie 4.0?. Momentum Quarterly, 12(4), 211-223. https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol12.no4.p211-223