Monopolmacht und Wettbewerbspolitik als countervailing power in globalen Warenketten
DOI:
https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol12.no2.p100-124Schlagwörter:
Globale Warenketten, Monopolmacht, Rent-Seeking, Countervailing Power, WettbewerbspolitikZusammenfassung
Globale Warenketten (GWK) sind ein zentrales Merkmal der Epoche der Hyperglobalisierung. Leitunternehmen aus den ökonomischen Zentren organisieren globale Produktionsnetzwerke und Lieferanten aus dem Globalen Süden produzieren gemäß deren Vorgaben. Die Vorteile daraus sind sehr ungleich verteilt. Ein wichtiger Grund hierfür ist die Verteilung von Monopolmacht entlang der Lieferkette. Der Artikel diskutiert die Frage, welche Maßnahmen zum Abbau dieser Machtasymmetrien beitragen könnten. Auf Basis von Markups, Profit- und Konzentrationsraten wird gezeigt, wie Leitunternehmen aus dem Globalen Norden ihre Marktmacht auf Absatz- und Beschaffungsmärkten auf Kosten der Zulieferunternehmen im Globalen Süden ausweiten konnten. Es wird untersucht, wie institutionelle und technologische Markteintrittsbarrieren, etwa durch den zunehmenden Einsatz von immateriellen Vermögensgütern, die dominante Position der Leitunternehmen schützen. Der Aufbau einer Gegenmacht (countervailing power) im Globalen Süden durch die Bildung von Genossenschaften oder Kartellen sowie eine regionale Integration und Wettbewerbspolitik werden als mögliche Lösungsansätze kritisch diskutiert. Konflikte mit Leitunternehmen und deren Regierungen im Globalen Norden sind eine mögliche Folge solcher Strategien.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2023 Christian Reiner
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.