Widersprüche der Erwerbsarbeit: eine immanente Kritik der Leistungsgerechtigkeit
DOI:
https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol11.no3.p189-203Schlagwörter:
Leistung, Meritokratie, Erwerbsarbeit, Markt, GerechtigkeitZusammenfassung
Leistungsgerechtigkeit ist einerseits zentral für das Verständnis von Erwerbsarbeit im Kapitalismus. Andererseits scheint sich das Prinzip nicht mit den realen Einkommensungleichheiten kapitalistischer Gesellschaften zu decken – ein Hinweis auf einen Widerspruch im Verständnis von Lohnarbeit als leistungsgerecht? Diese Frage wird untersucht, indem die normative Verfasstheit der Praktiken des (Arbeits-)markts rekonstruiert und auf Widersprüche zum Leistungsprinzip hin untersucht werden. Erwerbsarbeit und Markt werden dabei als Lebensformen im Sinne Rahel Jaeggis verstanden, als Sets von Praktiken, die durch Normen strukturiert sind. Der zentrale Befund ist, dass die marktliche Organisation von Erwerbsarbeit an ihrem immanenten Anspruch scheitert, Entlohnung von Leistungen abhängig zu machen – und zwar zwangsläufig. (Arbeits-)Märkte sind vom Effizienzprinzip geleitet; dies widerspricht dem Leistungsprinzip darin, dass Marktmacht ausgenutzt und Arbeitsaufwand nicht berücksichtigt wird.
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