Nachhaltige Arbeit in Europa: Sozialökologische Transformation von Arbeit und Impulse aus der Pandemie
DOI:
https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol12.no3.p147-166Schlagwörter:
nachhaltige Arbeit, sozial-ökologische Transformation, Transferkurzarbeitergeld, öffentliche Arbeitsverwaltung, Bedingungsloses Grundeinkommen, Just TransitionZusammenfassung
In der Coronapandemie haben der Staat und seine Institutionen eine enorme Handlungsfähigkeit bewiesen. Binnen weniger Tage und unter Verkürzung üblicher Konsultations- und Abstimmungsverfahren wurden die Folgen der Krise für die Gesundheit der Bürger:innen und des Lockdowns für Betriebe, Beschäftigte und Regionen aufgefangen, zum Teil unter Anwendung drastischer Maßnahmen. Neben dem Gesundheitswesen war insbesondere der Arbeitsmarkt durch Verwerfungen aufgrund temporärer Betriebsschließungen gekennzeichnet, worauf mit dem massenhaften Einsatz der Kurzarbeit reagiert wurde. Die deutsche Arbeitsverwaltung erwies sich als agile Akteurin der Krise, indem sie die sprichwörtliche Explosion der Kurzarbeitergeldanträge in nie dagewesenen Höhen bewältigte und so zum sozialen Frieden beitrug. Vor diesem Hintergrund fragt der Artikel, welche Lehren für einen (planbaren) sozial-ökologischen Umbau daraus gezogen werden können. Dies wird mit den heterogenen und teils verhaltenden Perspektiven zu nachhaltiger Arbeit in europäischen Ländern verknüpft und zum Vorschlag eines modifizierten Transferkurzarbeitergeldes als Instrument einer Just Transition entwickelt. Dieser Vorschlag ist einzubetten in weitere sozialpolitische Reformen zur Absicherung bspw. von Alleinselbstständigen; auch diese Notwendigkeit hat die Pandemie offenbart.
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